alernia GASTRONOMIE

Wunderkind Plasma-Ablufthaube?

Der Status quo

So leidig es sein mag, das Thema Abluft ist untrennbar mit dem Thema Gastronomie verbunden. Einige der Probleme der herkömmlichen Ablufttechnik dürften nicht unbekannt sein, andere werden erst bewusst, wenn man von den Verbesserungen gehört hat, für welche die neue Plasmatechnologie sorgen soll, oder diese Verbesserungen aus eigener Erfahrung kennengelernt hat: Mit herkömmlicher Ablufttechnik müssen u.U. Rohrwege verlegt werden bzw. überhaupt verlegt werden können; es müssen einige Aufwände und Kosten für Montage in Kauf genommen werden; der Wartungsaufwand ist nicht zu unterschätzen; es kann zu Schwierigkeiten mit behördlichen Genehmigungen kommen, weil keine Abluftanlage installiert werden kann; Keime und Bakterien finden in solchen Abluftanlagen oft ideale Bedingungen, um sich einzunisten und zu vermehren; u.U. muss die Abluft gereinigt werden; herkömmliche Ablufttechnik ist stets mit Lüftungsgeräuschen und einem gewissen Lärmpegel verbunden (ein psychologischer Stressfaktor für die Mitarbeiter); durch Vorrichtungen an Außenfassaden kann die Gebäudeästhetik empfindlich gestört werden.

Eine Lösung namens Plasma

All diese Probleme verschwinden durch den Einsatz von Plasmatechnologie - so jedenfalls lautet der Anspruch der Erfinder - und noch mehr: Effektive Abluft ist mit Plasma-Dunstabzugshauben an Orten möglich, in der diese bisher kaum, nur schwierig oder nur mit unangenehmen Nebeneffekten zu realisieren war: Denkmalgeschützte Gebäude, mobiles Catering, dicht besiedelte Wohngebiete (Gerüche), Bahnhöfe und Flughäfen, fahrende Imbisse (Foodtrucks), Kochstationen in Einkaufszentren... Zudem lassen sich an gewissen Objekten nicht immer Kernbohrungen für Rohrstrecken vornehmen oder Abluftreinigungsanlagen nachträglich installieren - das ist mit Plasmahauben alles Vergangenheit.

Die Technik

Die Technik von Plasma-Abzugshauben beruht auf der Arbeit eines Plasmagenerators. Plasma wird manchmal als der vierte Aggregatzustand bezeichnet. In diesen Aggregatzustand wird O₃ gebracht, das von den O₂-Gruppen der Luft isoliert wird. Zugleich erfolgt die Aufspaltung von H₂O in ein positiv geladenes Wasserstoffion und ein negativ geladenes Sauerstoffion. Nano-Fiberglas speichert die groben Verschmutzungen der Abluft. Es kommen auch Kohlefilter zum Einsatz, um Ozon aufzufangen und es nicht austreten zu lassen, denn es sollen nur natürliche, saubere Bestandteile der Luft in den Luftkreislauf entlassen werden (Sauerstoff, Kohlendioxid, H₂O). OH-Moleküle rücken Bakterien, Schimmel und Viren zu Leibe und neutralisieren diese.

Keine Nachteile?

Die meiste Skepsis dürfte die Entstehung von O₃ in den Geräten bereiten, dieses Molekül ist nämlich nichts anderes als Ozon. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ozon austritt, wird jedoch als bei Null stehend bewertet. Stutzig machen vielleicht noch die 1500 Volt Hochspannung, mit denen gearbeitet wird, was dem einen oder anderen etwas ungewohnt vorkommen wird. Der Vorteil der wegfallenden Rohrverlegung kann natürlich auf der anderen Seite bedeuten, dass die gesäuberte feuchte Luft darauf wartet, durch klassisches Fensteröffnen entsorgt zu werden. Unter anderem deswegen ist wichtig: Die Eigenheiten von Plasma-Geräten bringen es mit sich, dass zu Beginn eine kompetente, individuelle Beratung nötig ist, darum sollte man bei der Anschaffung darauf achten, dass der Verkäufer eine solche anbietet.